Frauensprechstunde Bodden-Heidrich
Psychotherapie Psychosomatik

Schreikinder

Als exzessives Schreien im Säuglingsalter wird das Verhalten eines Säuglings bezeichnet, der an unstillbaren, dauerhaften Schrei- und Unruheattacken leidet.  Umgangssprachlich werden die betroffenen Säuglinge "Schreibabys" genannt.

 

Exzessives Schreien im Säuglingsalter ist häufig: Etwa 16 bis 29 Prozent aller Säuglinge sind in den ersten drei Lebensmonaten davon betroffen. Bei etwa 8 Prozent besteht das Verhalten über den dritten Monat hinaus.  In Deutschland zählt es zu den so genannten Regulationsstörungen im Säuglingsalter.

 

Zur Diagnostik gehört neben dem Ausschluss anderer Erkrankungen beim Kind auch das Erfassen von psychosozialen Belastungsfaktoren. Die sodann einsetzenden therapeutisch wichtigsten Maßnahmen bestehen in der Aufklärung der Eltern sowie der Anleitung zum "verstehenden mitfühlenden" Aushalten vom Schreien des Kindes hin zu einer förderlichen Eltern-Kind-Interaktion.  


Dabei ist das Schreien Teil des normalen Verhaltensrepertoires eines Säuglings, das Kind kommuniziert auf diese Weise weniger Inhalte als emotionale Zustände. Diese so genannt möglichen Regulationsstörungen entsprechen nicht einer evtl. sogar bleibenden Störung des Säuglings, sondern sind belastete Anpassungssymptome -vorgänge beim Kind und innerhalb der Beziehungen - Bindungen. Denn diese sind ja noch nicht mit Worten, sondern "nur" mit Körper, -bewegung, Blick, innere Gefühle, Stimme etc.  zu gestalten.

 

Daher halte ich es für sinnvoll und sogar erforderlich, dass es so genannte Schreiambulanzen bis hin zu Institutioneller Hilfe als so genannte Frühe Hilfe / Beratung gibt. Die Mutter, ja Eltern zu beraten, psychotherapeutisch ärztlich zu begleiten, hat sich innerhalb meines klinischen Behandlungskonzeptes (als rein ambulante Behandlung) sehr bewährt.